Wengen-Abfahrt: DSV-Team mit leichtem Aufwärtstrend - Große Sorgen wenige Wochen vor Olympia

Doppelpack in der Abfahrt, Teil zwei: Die DSV-Skirennläufer liefern in Wengen erneut eine enttäuschende Leistung. Das Lauberhornrennen im Ticker zum Nachlesen.
- Ski alpin: Abfahrt in Wengen, Samstag, 12.30 Uhr.
- Am Freitag und Samstag fanden gleich zwei Abfahrten in Wengen statt.
- Die DSV-Stars verpassen erneut eine Topplatzierung. Das traditionelle Lauberhornrennen im Ticker zum Nachlesen.
Abfahrt in Wengen: Das Endergebnis
Vincent Kriechmayr (AUT) | 2.26.09 |
Beat Feuz (SUI) | +0.34 |
Dominik Paris (ITA) | +0.44 |
Update vom 15. Januar, 13.45 Uhr: Nach den besten 25 Fahrern beenden wir den Live-Ticker. Der Österreicher Vincent Kriechmayr gewinnt aller Voraussicht nach die Abfahrt in Wengen. Der Schweizer Beat Feuz und der Italiener Dominik Paris komplettieren das Podium. Für die deutschen Alpin-Asse endet auch das zweite Lauberhornrennen mit einer Enttäuschung. Immerhin sind Dominik Schwaiger als 17. und Romed Baumann als 19. in den Top 20 platziert. Simon Jocher wird 24., Josef Ferstl fuhr auf Rang 30. Die gegenwärtige Verfassung der deutschen Ski-Cracks nur drei Wochen vor Olympia bereitet Sorgen. Auch deshalb zog Speed-Spezialist Andreas Sander vor dem Start zurück (siehe Vorbericht).
Josef Ferstl: Kann Ferstl das deutsche Ergebnis noch aufhübschen? Nein, schon kurz nach Start kassiert er über eine Sekunde, da stimmt irgendetwas ganz überhaupt nicht. Vor dem Schlussabschnitt sind es schon über drei Sekunden. Man hört ihn laut Fluchen während der Fahrt. Nur Platz 23. Bitter!
Matteo Marsaglia: Der Italiener hat seine Stärken auf den eisigen Gleitpassagen, im oberen Teil hat er deshalb schon früh großen Rückstand. Dann nimmt er fast ein Tor mit, das war nicht ungefährlich. Platz 22 mit über drei Sekunden Rückstand.
Urs Kryenbuehl: Der Schweizer fährt sehr sanft und streichelt fast den Schnee, wie es ZDF-Experte Marco Büchel beschreibt. Doch wie so oft fehlt das Tempo - Platz 19.
Nils Allegre: Der Franzose wird ein ums andere Mal weit herausgetrieben. Platz 19, noch hinter Romed Baumann, der auf Rang 17 liegt. Schwaiger ist als 15. bislang bester Deutscher.
Stefan Rogentin: Und der nächste Schweizer hinterher. Rogentin kann nach tollen Leistungen im Super-G ohne Druck frei auffahren. Er macht es gut, eine Sekunde nur Rückstand vor dem Schlussabschnitt. Platz acht - ein tolles Ergebnis für ihn.
Niels Hintermann: Der Schweizer verliert in der engen Passage im oberen Teil viel Zeit. Im Ziel sind es knapp zwei Sekunden Rückstand - Platz zwölf. Die besten 20 sind nun unten. Als 25. kommt noch Josef Ferstl. Simon Jocher hat die Startnummer 38.
Bryce Bennett: Der nächste US-Amerikaner in Wengen. Seine Stärke sind die Gleitpassagen, doch der Rückstand ist schon früh zu groß. Platz 16.
Ryan Cochran-Siegle: Der US-Boy gibt ordentlich Gas, in den Kurven verliert er aber zu viel Tempo. Platz 12.
Max Franz: Dem Österreicher unterläuft schon früh ein entscheidender Fehler - über eine Sekunde Rückstand. Franz kämpft um ein Olympia-Ticket, doch heute wird daraus nichts. Platz neun.
Carlo Janka: Wieder ein Schweizer. Die Fans jubeln, als er nach der ersten Zwischenzeit vorne liegt. Aber dann gerät er zu weit nach außen und schon sind es fast zwei Sekunden Rückstand. Im unteren Teil bekommt er wieder nicht die Kurve, diesmal kann er das nicht mehr korrigieren und verpasst das Tor. Schade! Im Ziel verabschiedet er sich von den heimischen Fans.
Otmar Striedinger: Der Österreicher aus Kärnten macht es zu Beginn ordentlich, dann ist es aber fast eine Sekunde Rückstand. Die letzte Konsequenz fehlt bei ihm. Platz acht.
Travis Ganong: Der erste US-Amerikaner steigt ein. Der Garmisch-Sieger von 2017 muss direkt einem großen Rückstand hinterherfahren. Dann sind es schon über drei Sekunden. Der US-Boy kann kräftemäßig wohl nicht ganz mithalten. Letzter Platz mit fast vier Sekunden Rückstand.
Johan Clarey: Der Franzose kommt sogar mit Vorsprung aus dem Starthäuserl. Das Tempo kann er aber nicht halten. Der Rückstand wächst und wächst. Im Ziel sind es über zwei Sekunden - Platz elf.
Daniel Hemetsberger: Der Österreicher wurde gestern überraschend Vierter, doch schon im oberen Teil kassiert er über eine Sekunde Rückstand. Das kann Hemetsberger nicht mehr aufholen - Platz acht.
Marco Odermatt: Der Schweizer will seinen ersten Sieg in der Abfahrt, gestern war er mit Platz zwei schon nah dran. Odermatt legt stark los, zwischenzeitlich rutscht er ein wenig weg. Aber jetzt kommt der untere, technische Teil, das liegt ihm. Dann sind es aber schon sechs Zehntel, das ist wohl zu viel. Platz vier. Eine knappe halbe Sekunde Rückstand im Ziel, nur zwei Hundertstel fehlen aufs Podium.
12.59 Uhr: „Bei mir waren es individuelle Fehler, beim Material waren wir gut aufgestellt. Ich habe die Linie nicht voll getroffen. Mir hat die Überzeugung gefehlt“, sagte Romed Baumann am ZDF-Mikrofon über seine missglückte Fahrt.
Christof Innerhofer: Der Italiener driftet weit weg, kann aber gegensteuern. Innerhofer zeigt Mut, doch der nächste Fehler kostet ihn viel Zeit. Platz sieben, bei 1,85 Sekunden Rückstand.
Alexander Aamodt Kilde: Der Sieger von gestern und er geht bei der ersten Zwischenzeit direkt in Führung. Doch nach dem ersten Sprung büßt der Norweger ein. Uhhh, fast eine Sekunde Rückstand. Geht da noch was? Das kann selbst er wohl nicht mehr aufholen. Am Ende nur Platz sechs bei knapp einer Sekunde hinter dem Führenden Kriechmayr.
Matthieu Bailet: Der Franzose aus Nizza gilt als Draufgänger und überdreht. Zu viele Fehler und schon früh über zwei Sekunden Rückstand. Am Ende sind es über drei Sekunden. Bailet reiht sich sogar hinter die beiden Deutschen Baumann und Schwaiger ein.
Vincent Kriechmayr: Der Österreicher durfte gestern nur mit einer Sondererlaubnis starten, das brachte ihm Kritik ein. Heute will er die Antwort auf der Strecke geben. Kriechmayr legt einen starken Lauf hin - da stimmt vieles. Platz eins!
Wengen-Abfahrt jetzt im Live-Ticker: DSV-Stars patzen erneut
Dominik Schwaiger: Der zweite Deutsche will es wissen! Doch schon kurz nach Start hat er über eine Sekunde Rückstand. Dabei sieht das technisch gar nicht schlecht aus, sein Sprung war nicht weit genug und somit auch das Tempo raus. Dann schreit er laut auf, als es ihn in der Kurve zu weit hinaustreibt. Schwaiger gibt alles, doch es ist leider nicht genug - fast zwei Sekunden Rückstand und Platz fünf.
Dominik Paris: Der erfahrene Italiener hat schon im oberen Teil viele Probleme. Paris steht ein wenig quer, aber das Tempo ist immer noch ordentlich. Dann holt er plötzlich auf, geht da noch was? Wahnsinn! Paris kommt immer näher ran und am Ende ist es nur ein Zehntel Rückstand - Platz zwei.
Martin Cater: Der Slowene zeigt eine wilde Fahrt, muss häufig gegensteuern. Das Tempo fehlt dann natürlich, aber er hält sich trotzdem gut, das Risiko zahlt sich aus. Den technischen Teil mit viel Eis mag er gerne und sein Rückstand beträgt nur 32 Hundertstel - Platz drei.
Beat Feuz: Der erste Schweizer legt beim Heimrennen in Wengen los. Beat Feuz wurde gestern Dritter, er wird vom Publikum frenetisch angefeuert. Ob ihm das noch einen Extra-Push gibt? Ja, er liegt nach der Hälfte zwei Zehntel vorne. Das könnte reichen. Dann muss er kurz korrigieren. Am Silberhornsprung verdreht er komplett, doch das reicht - 17 Hundertstel Vorsprung und Platz eins!
Romed Baumann: Der erste Deutsche geht auf die Piste. Zum Start hat er einen leichten Vorsprung, doch dann fährt er etwas zu zaghaft und gerät ins Hintertreffen. Im Zwischenteil hält sich Baumann gut, die Kraft reicht - doch das sind am Ende fast zwei Sekunden Rückstand. Schade, das war wieder nix!
Matthias Mayer: Los geht‘s mit dem Lauberhornrennen! Der Österreicher Matthias Mayer geht als Erster aus dem Starthäuschen. Den ersten Sprung meistert er direkt souverän, dann heißt es Tempo aufnehmen, aber bloß nicht die Kontrolle verlieren. Die erste Richtzeit liegt 2.26.60.
Update vom 15. Januar, 12.22 Uhr: Heute geht es ganz hinauf! Der Klassiker Lauberhornrennen steht an. Gestern wurde die erste Abfahrt noch um 45 Fahrtsekunden verkürzt, heute gibt es das Original. „Es ist sehr schwierig hier zu gewinnen“, erklärte ZDF-Experte Marco Büchel.
Wengen-Abfahrt im Live-Ticker: DSV-Stars mit Losglück zum Start
Update vom 15. Januar, 12.15 Uhr: Noch gut eine Viertelstunde, dann stürzen sich die Ski-Cracks ins Lauberhornrennen bei der Weltcup-Abfahrt in Wengen. Zeit einen Blick auf die Startliste zu werfen. Die deutschen Alpin-Asse konnten sich aussichtsreiche Startnummern sichern. Als erstes legt der Österreicher Matthias Mayer los, dann kommt schon Romed Baumann, ein weiterer Österreicher, der jedoch für den DSV an den Start geht. Als drittes ist der Dritte der gestrigen Abfahrt, der Schweizer Beat Feuz, an der Reihe.
Der nächste Deutsche folgt mit Dominik Schwaiger auf Position sechs. Der Sieger der ersten Abfahrt, der Norweger Alexander Aamodt Kilde startet als Neunter, der gestrige Zweite, der Schweizer Marco Odermatt, folgt als Elfter. Die weiteren deutschen Rennläufer Josef Ferstl (25.) und Simon Jocher (38.) müssen sich ein wenig länger gedulden.
Wengen-Abfahrt im Live-Ticker: DSV-Star Sander zieht kurz vor Olympia zurück
Vorbericht: Wengen - Für Freunde des Wintersports* ist an diesem Wochenende einiges geboten. Der Abfahrts-Doppelpack beim Weltcup in Wengen geht in seine zweite Runde. Diesmal wird es noch rasanter, denn das traditionelle Lauberhornrennen ist nach dem ersten Lauf am Freitag am heutigen Samstag nicht um 45 Fahrsekunden verkürzt.
Für das DSV-Team endete die erste Abfahrt im Debakel. Kein Alpin-Ass konnte sich unter die besten 20 platzieren - so schlecht hatte eine deutsche Mannschaft zuletzt vor sechs Jahren abgeschnitten. Kurz vor der zweiten Abfahrt folgte der nächste Rückschlag. Der WM-Zweite Andreas Sander verzichtet freiwillig auf das Rennen in Wengen, nur drei Wochen vor Olympia. Dies hätten der 32-Jährige und das Trainer-Team beschlossen, teilte der Deutsche Skiverband (DSV) am Samstagmorgen wenige Stunden vor dem Start mit.
Wengen-Abfahrt im Live-Ticker: DSV-Star Sander verzichtet auf Start
Sander soll sich stattdessen auf die Rennen in Kitzbühel vorbereiten. Auf der dortigen Streif finden am 21. und 22. Januar zwei Abfahrtsrennen als Olympia-Generalprobe statt. In China werden am 6. (Abfahrt) und 8. Februar (Super-G) Medaillen in den schnellen Disziplinen vergeben.
Mit seinem Startverzicht reagiert Sander auf seine Formkrise und die zuletzt schwachen Leistungen. Bei der Abfahrt am Freitag hatte der WM-Zweite lediglich den 41. Platz belegt und war auch beim Super-G am Tag zuvor nicht über den 33. Rang hinausgekommen.
„Ein wirklich enttäuschender Tag für mich“, hatte der Ennepetaler nach dem Super-G auf Instagram geschrieben. Sein bislang bestes Abfahrtsergebnis in diesem Winter war der elfte Platz in Gröden kurz vor Weihnachten. „Momentan ist der Wurm drin. Da passt nichts zusammen“, sagte Sander nach dem verpatzten Abfahrtsrennen im ZDF.

Abfahrt in Wengen im Live-Ticker: DSV-Team nach historischem Debakel gefordert
Bei der ersten von zwei Schussfahrten in Wengen war Sander am Freitag auf der um 45 Fahrsekunden verkürzten Strecke der schlechteste der fünf schlechten Deutschen. Er belegte beim Sieg des Norwegers Alexsander Aamodt Kilde nur Rang 41. Der Schnellste des Quintetts war noch Dominik Schwaiger auf Rang 24 - und auch er machte ein betrübtes Gesicht. „Ich habe“, sagte er, „zu viele Fehler gemacht.“ Dies galt auch für seine Teamkollegen.
Im Super-G am Tag zuvor war den Deutschen noch eine Art Befreiungsschlag gelungen: Vizeweltmeister Romed Baumann verfehlte als Vierter nur um drei Hundertstel das Podium, Josef Ferstl freute sich über Rang sechs. Prompt folgte ein Rückschlag: Zwischen Schwaiger und Sander landeten Baumann (27.), Ferstl (33.) und der junge Simon Jocher (38.) - so schlecht hatte eine deutsche Mannschaft in der Abfahrt zuletzt vor sechs Jahren abgeschnitten. In der zweiten Abfahrt kann es eigentlich nur besser werden. In unserem Live-Ticker verpassen Sie nichts. (ck/dpa/sid) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA