Ebola-verwandter Erreger in Afrika ausgebrochen: Bereits neun Todesopfer wegen Marburg-Virus
In Zentralafrika kam es zum Ausbruch des Marburg-Fiebers. Das Virus ist mit dem Ebola-Erreger verwandt. Anzeichen für eine „neue Pandemie“ gibt es aber nicht.
Malabo – Wie die WHO am Montag (13. Februar) mitteilte, ist es in Äquatorialguinea erstmals zu einem Ausbruch des Marburg-Fiebers gekommen. Der lebensbedrohlichen Erkrankung liegt eine Infektion mit dem Marburg-Virus zugrunde, einem Erreger, der mit Ebola verwandt ist.
Marburg-Virus in Äquatorialguinea: Das hat es mit dem Erreger auf sich
Am 7. Februar 2023 meldete eine Behörde in der zentralafrikanischen Provinz Kié-Ntem insgesamt acht Verdachtsfälle, die daraufhin im senegalesischen Institut Pasteur untersucht wurden. Eine der Proben wurde positiv auf das Marburg-Virus getestet. Der Erreger stammt ursprünglich wohl von Flughunden, 1967 steckten sich in Marburg – was die Namensgebung erklärt –Laborangestellte mit dem bis dahin unbekannten Virus bei Versuchsaffen an.
Insofern erinnert das Virus an die, im Sommer 2022 in Erscheinung getretenen Affenpocken, die eigentlich unter Hörnchen zirkulieren. Diese Art von Erreger, die auch Menschen befallen kann, nennt man Zoonosen – das Marburg-Virus zählt ebenfalls dazu. Doch auch zwischen Menschen ist, vor allem bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter, eine Ansteckung möglich.
Marburg-Virus: Lebensbedrohlicher Ebola-Verwandter forderte bereits Todesopfer
Der Erreger hat mittlerweile neun Menschen in dem äquatorialguineischen Küstenort Malabo das Leben gekostet; 16 weitere Fälle mit Verdacht auf eine Infektion seien der WHO bekannt. Mitoha Ondo‘o Ayekaba, Gesundheitsminister des Landes, teilte am Montag (13. Februar) mit, man habe in Absprache mit der WHO und den Vereinten Nationen (UN) einen „Gesundheitsalarm“ für Gegenden im Nordosten der Festlandprovinzen ausgerufen und über 4000 Bürger unter Quarantäne gestellt.
Die WHO gab bekannt, man habe Teams in die betroffenen Regionen entsandt, um Kontakte nachzuverfolgen und präventiv zu isolieren, sowie Erkrankte mit Symptomen des Fiebers zu behandeln. Die Infektion verläuft meist schwer, Betroffene leiden an Muskel- und Kopfschmerzen, sowie – für Erreger aus der Gruppe der Filoviren kennzeichnend – hämorrhagischem Fieber. Dies meint eine fiebrige Erkrankung, die mit Blutungen, beispielsweise dem Erbrechen von Blut, einhergeht. Ein Medikament gegen das Marburg-Fieber gibt es nicht, die Therapie ist symptombezogen und in etwa 88 Prozent der Fälle erfolglos.
Marburg-Virus: Eindämmungsversuche in Afrika – Ausbreitung bislang nicht wahrscheinlich
Eingedenk der weltweiten Folgen von Covid-19 beunruhigt der Ausbruch eines solchen Erregers natürlich die Gemüter. Im Gegensatz zur Corona-Pandemie, bezüglich der die WHO ein nahendes Ende prognostiziert, gab es in der Vergangenheit aber bereits öfter Ausbrüche des Marburg-Virus. 2021 gab es verschiedene Fälle in Westafrika, 2009 infizierte sich eine Niederländerin bei einem Urlaub in Uganda mit dem Erreger und brachte ihn mit nach Europa.

Obwohl Malabo, die Hauptstadt des Landes, einen internationalen Flughafen besitzt, gibt es bislang keinerlei Hinweise, dass sich das Virus über die betroffenen Regionen hinaus ausbreiten könnte. Vor Ort bemüht man sich um die Eindämmung, Schutzausrüstung für 500 Gesundheitsmitarbeiter wurde bereits geliefert. Diskutiert wird allerdings, inwieweit Zoonosen auch in Zukunft geeignet sein könnten, pandemische Geschehen auszulösen.