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Warnung vor "sehr schwerer Sturmflut" in Hamburg

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Die Fischauktionshalle am Fischmarkt in Hamburg steht am Donnerstag bei einer Sturmflut unter Wasser. Der Orkan Xaver stürmt über Norddeutschland. © dpa

München - Orkantief "Xaver" hält seit Donnerstagvormittag ganz Deutschland in Atem. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der Ereignisse.

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+++ 22.07 Uhr +++ Warnung vor "sehr schwerer Sturmflut" in Hamburg

Wegen des Orkantiefs "Xaver" haben die Behörden eine amtliche Gefahrenmeldung vor einer "sehr schweren Sturmflut" am Freitagmorgen in Hamburg erlassen. Das Hochwasser solle gegen 06.30 Uhr mit etwa 5,60 Metern über Normalnull am Pegel im Stadtteil St. Pauli eintreten, wie die Hamburger Innenbehörde am Donnerstagabend unter Berufung auf das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie mitteilte. "

Tief liegende Gebiete im Hafen und an der Elbe" sollen "rechtzeitig" verlassen werden. "Schützen Sie Ihren Besitz, hören Sie Radio und informieren Sie Ihre Nachbarn", hieß es in der Gefahrenmeldung weiter.

Von einer Sturmflut wird an der Nordseeküste gemäß offizieller Definition ab einem Wasserstand von etwa 3,50 Metern über Normalnull gesprochen. Von einer schweren Sturmflut ist ab 4,50 Metern über Normalnull die Rede. Bei der verheerenden Hamburger Sturmflut im Jahr 1962 stieg das Wasser auf 5,70 Meter über Normalnull. Anders als damals sind die Deiche und Hochwasserschutzanlagen in der Stadt inzwischen aber alle auf Wasserstände von mindestens 7,50 Meter über Normalnull ausgelegt, teils sogar für mehr als neun Meter. Sie sind zudem auch wesentlich stabiler gebaut.

21.59 Uhr +++ Spitzenwert von 144 km/h

Mit 144 Kilometern pro Stunde auf Spiekeroog (Niedersachsen) hat Orkantief „Xaver“ am Donnerstag einen vorläufigen Spitzenwert an der Nordseeküste erreicht. Auch wenn der Wind immer wieder nachlasse, sei die ganze Nacht hindurch mit Böen um 140 Kilometern pro Stunde zu rechnen, sagte Manno Peters vom Deutschen Wetterdienst in Hamburg. Eine richtige Pause werde es vorerst nicht geben, auch „wenn der erste Schwung“ an der Nordseeküste nun durch sei. Die am Leuchtturm Kiel gemessene Spitzen-Windgeschwindigkeit lag um 19.00 Uhr bei 137 Stundenkilometern. In List auf Sylt lag der Wert bei Schneeregen mit Tempo 133 nur gering niedriger.

+++ 21.30 Uhr +++ Eine Tote in Dänemark

Das Orkantief „Xaver“ hat in Dänemark einer 72 Jahre alten Frau das Leben gekostet. Sie sei Beifahrerin in einem Van gewesen, den der heftige Wind am Donnerstag von einer Straße bei Holstebro in Jütland geblasen habe, berichtete die Nachrichtenagentur Ritzau. Darauf sei der Wagen mit der Seniorin und ihrem Sohn umgestürzt. Zufällig seien Streifenpolizisten vorbeigekommen, die die 72-Jährige aus dem Auto befreiten. Noch im Rettungswagen auf dem Weg ins Krankenhaus sei sie gestorben. In Dänemark wütete der Sturm bereits seit dem Mittag.

+++ 20.58 Uhr +++ Werder sichert Geräte

Wie der Nachrichtensender "n-tv" berichtet, ist in Bremen die Straßenbeleuchtung ausgefallen. Außerdem wurden die technischen Geräte im Bremer Weserstadion (dort wird am Samstagnachmittag der FC Bayern erwartet) in Sicherheit gebracht. Wird das Spiel Werder gegen Bayern abgesagt?

+++ 20.56 Uhr +++ Klimaforscher: „Xaver“ ist normaler Herbststurm

Beim Orkantief „Xaver“ handelt es sich nach Aussage des Klimaforschers Mojib Latif um einen normalen Herbststurm. „Wir haben zwar in kürzester Zeit zwei schwere Stürme gehabt, aber daraus kann man jetzt keinen Trend ablesen“, sagte Latif am Donnerstag dem Fernsehsender Phoenix. Langfristig erwartet er demnach, dass es häufiger zu Wetterextremen kommt, die durch den Klimawandel verursacht werden: „Ein heftiges Gewitter und die Windböen können noch stärker werden.“

+++ 20.24 Uhr +++ "Xaver" mit 133 km/h über Sylt

Mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 120 Stundenkilometern ist das Orkantief "Xaver" am Donnerstag auf die deutschen Küsten getroffen. Rettungsdienste und Behörden gingen nach eigenen Angaben in Alarmbereitschaft und stellten sich auf zahlreiche Einsätze ein. Bahn-, Flug- und Schiffsverbindungen wurden aus Sicherheitsgründen gestrichen. In Großbritannien und anderen nordeuropäischen Ländern sorgte der Sturm für Chaos.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Donnerstag davor, dass der Sturm Bäume entwurzeln und Gebäude beschädigen könne.  Nach Prognosen der Meteorologen war an den norddeutschen Küsten mit teilweise extremen Orkanböen von mehr als 140 Stundenkilometern zu rechnen, bis weit hinein ins Hinterland drohte schwerer Sturm. Hinzu kamen Schneeschauer durch mitgeführte kalte Polarluft. An der Nordsee drohte eine Sturmflut.

Gegen 18.00 Uhr maß der DWD auf der Insel Sylt und in Kiel Windgeschwindigkeiten von rund 133 Stundenkilometern, auf dem Brocken im Harz waren es bis zu 140 Kilometer pro Stunde. In Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen fiel der Schulunterricht aus oder wurde für jüngere Jahrgänge am Mittag beendet. In Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen bleiben die Schulen auch am Freitag komplett geschlossen.

+++ 20.19 Uhr +++ So wütete Xaver in anderen Ländern

In Schottland starb ein Fahrer eines Lastwagens, als dieser umkippte. In der Grafschaft Nottinghamshire in der Mitte Englands tötete ein umstürzender Baum einen Mann in einem Park.

Am Nachmittag waren in Schottland 100.000 Häuser ohne Strom, am Abend waren es noch rund 60 000. In England rieten die Behörden Tausenden Menschen in Küstenregionen in Norfolk, Suffolk and Essex, ihre Häuser zu verlassen.

Auch in Belgien wurden knapp 2100 Menschen in der belgischen Küstengemeinde Bredene vorsorglich in Sicherheit gebracht.  Sie leben in der Nähe des Kanals zwischen Ostende und Brügge und seien deshalb besonders von den Fluten gefährdet, berichtete die Nachrichtenagentur Belga.

In den Niederlanden kam der Zugverkehr teilweise zum Erliegen.  Auf anderen Strecken gab es Verspätungen, unter anderem auf Strecken des Hochgeschwindigkeitszugs Thalys, der Amsterdam mit Brüssel und Paris verbindet. Im Rotterdamer Hafen wurde der Containerumschlag vorläufig eingestellt. Der Sturm traf vor allem den Norden des Landes.

Auch die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad um das ehemalige Königsberg bereitete sich auf das Unwetter vor. So wurde dort der Schulunterricht für diesen Freitag aus Sicherheitsgründen abgesagt. „Die Windgeschwindigkeit kann 30 Meter pro Sekunde erreichen - das ist ein gefährlicher Orkan“, sagte ein Behördensprecher der Agentur Itar-Tass. Die westlichste Region Russlands erließ eine Sturmwarnung. Die baltische Flotte des Riesenreichs war in Alarmbereitschaft.

+++ 19.10 Uhr +++ „Xaver“ gefährdet -Werder gegen Bayern

Wegen Überschwemmungsgefahr am Weserstadion droht das Fußball-Bundesligaspiel zwischen Werder Bremen und Bayern München am Samstag (15.30 Uhr/Sky) auszufallen. Das berichtet der Weser-Kurier. Aufgrund des Sturmtiefs „Xaver“ wird Wasser aus der Nordsee flussaufwärts gedrückt - das Bremer Stadion liegt in unmittelbarer Nähe der Weser im Überflutungsgebiet und ist nur durch einen vorgelagerten Sommerdeich geschützt. Sollte das Wasser in der Nacht vom Donnerstag zu Freitag über diesen Deich fließen, falle das Spiel aus, sagte Werders Mediendirektor Tino Polster. Wie Werder am Donnerstagabend über Twitter mitteilte, wurde „wegen einer Hochwasserwarnung“ bereits das Erdgeschoss des Stadions leergeräumt.

+++ 18.28 Uhr +++ DWD hebt Unwetterwarnung für Hamburg auf

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat die Unwetterwarnung wegen des Orkans „Xaver“ für Hamburg aufgehoben. Sie bleibt für Schleswig-Holstein aber vorerst bestehen. Das teilte der DWD am Donnerstagabend in Offenbach mit.

+++ 18.02 Uhr +++ Über 130 Stundenkilometer auf Sylt

Mit 133 Kilometern pro Stunde hat Orkan „Xaver“ am frühen Abend in List auf Sylt einen vorläufigen Spitzenwert für die Nordsee-Insel erreicht. Dort setzte zudem Schneefall ein. Die am Leuchtturm Kiel gemessene Spitzen-Windgeschwindigkeit lag um 17.00 Uhr sogar bei 137 Stundenkilometern. Auf Helgoland ließ „Xaver“ dagegen geringfügig nach - von 119 auf 112 Stundenkilometer. Auf der Ostsee-Insel Fehmarn wurden 90 Stundenkilometer gemessen. Die Spitzengeschwindigkeiten erwartete der DWD-Meteorologe Rüdiger Hartig bis gegen 21 Uhr.

+++ 18.00 Uhr +++ 2000 Menschen in Sicherheit gebracht

Die belgische Küstengemeinde Bredene hat wegen der Warnung vor dem schweren Sturm knapp 2100 Einwohner vorsorglich in Sicherheit gebracht. Sie leben in der Nähe des Kanals zwischen Ostende und Brügge und seien deshalb besonders von den Fluten gefährdet, berichtete die Nachrichtenagentur Belga am Donnerstag. Die Region Flandern verstärkte angesichts des erwarteten heftigen Windes an der Küste die Sicherheitsmaßnahmen.

+++ 17.32 Uhr +++ Zweites Todesopfer durch "Xaver"

Der Mann starb am Donnerstag in einem Park in der Grafschaft Nottinghamshire in der Mitte Englands, nachdem ein Baum auf ihn gefallen war. Zuvor war in Schottland der Fahrer eines Lastwagens getötet worden, als sein Fahrzeug umkippte. In Schottland waren am Nachmittag 100 000 Häuser ohne Strom. Sturm und Regen zogen weiter Richtung Südengland. Tausenden Menschen in Küstenregionen in Norfolk, Suffolk and Essex rieten die Behörden, ihre Häuser wegen möglicher Sturmfluten zu verlassen.

+++ 16.47 Uhr +++ Verkehr auf Nord-Ostsee-Kanal unterbrochen

Nun ist auch der Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal zum Erliegen gekommen. Wegen des extremen Hochwassers wurden die Schleusen am Donnerstag in Brunsbüttel dichtgemacht. Die Schleusen in Kiel Holtenau wurden wegen Überfüllung des Kanals ebenfalls bis auf weiteres gesperrt, wie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung mitteilte. Die Schleusen des Kanals haben bei Sturmflut die Funktion von Deichen und werden ab einem Wasserstand von acht Metern geschlossen.

+++ 16.46 Uhr +++ Banges Warten auf die Nacht in der Nordsee

Land unter auf den Halligen - Halten die Warften?

+++ 16.42 Uhr +++ Die aktuellen Bilder von Orkantief "Xaver"

+++ 16.35 Uhr +++ Schleswig-Holstein übersteht erste Sturmflut glimpflich

Nach Behördeneinschätzung ist die erste der drei angekündigten Sturmfluten für Schleswig-Holstein noch einmal glimpflich ausgegangen. „Bisher wurden uns keine größeren Schäden gemeldet“, sagte der Direktor des Landesbetriebs für Küstenschutz, Johannes Oelerich, am Donnerstagnachmittag. Kleinere Schäden an Deichen gebe es allerdings. In Husum stand das Wasser nach Angaben Oelerichs um 15.30 Uhr um 3,06 Meter über dem mittleren Hochwasser. Erwartet worden waren 2,5 Meter.

+++ 16.23 Uhr +++ Sondersendungen im TV zu "Xaver"

Für 19.20 Uhr hat das Zweite ein „ZDF spezial“ mit dem Titel „Sturmfront über Deutschland“ ins Programm genommen. Nach der 20.00-Uhr-Ausgabe der „Tagesschau“ zeigen die ARD und der NDR dann den ARD-„Brennpunkt“ (20.15 Uhr). Im NDR-Fernsehen sei neben der abendlichen „NDR aktuell“-Ausgabe (22.15 Uhr) zusätzlich jeweils um 21.15 Uhr und 23.15 Uhr ein „NDR aktuell extra“ geplant, berichtete der Sender.

+++ 15.51 Uhr +++ Behinderungen auf Zugstrecke Paris-Brüssel-Amsterdam

Auf der Strecke des Hochgeschwindigkeitszuges Thalys zwischen Paris, Brüssel und Amsterdam kann es laut Betreiber am Donnerstagabend zu Verzögerungen zwischen 60 und 75 Minuten kommen. Beide Richtungen sind betroffen - wegen dem Wind müssen die Züge deutlich langsamer fahren als sonst.

+++ 15.44 Uhr +++ Sturmflut trifft Hamburg im Morgengrauen

Die allerstärkste der drei angekündigten Sturmfluten sollen Hamburg, laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Freitagmorgen um 6 Uhr treffen. Die schwere Sturmflut beunruhigt aber niemanden: „Das ist noch kein Problem für die Deiche“, betonte Sylvin Müller-Navarra vom BSH. „Das ist alles im Rahmen dessen, was leicht abgefangen werden kann.“ Die Hamburger sollten sich allerdings auf Überschwemmungen am Fischmarkt, der Speicherstadt und der Promenade der Hafencity einstellen.

+++ 15.28 Uhr +++ Werder Bremen verschiebt Training

Um dem Orkantief zu entgehen, trainiert der norddeutsche Fußball-Bundesligist Werder Bremen heute zwei Stunden früher als geplant. Der Hamburger SV hatte sein Training zuvor ebenfalls von 16 Uhr auf 14 Uhr vorverlegt.

+++ 15.16 Uhr +++ "Xaver" erreicht Nordrhein-Westfalen

Die Ausläufer des Orkantiefs „Xaver“ haben Nordrhein-Westfalen erreicht. In vielen Städten und Gemeinden des Münsterlandes und des Regierungsbezirks Arnsberg wurden Weihnachts- und Nikolausmärkte vorsorglich abgesagt, der Kreis Soest schloss seine Kreisverwaltung. Die Behörden warnten die Menschen, sich im Freien aufzuhalten. Der schwere Sturm, der am Donnerstagnachmittag von Norden nach Nordrhein-Westfalen kam, wirkte sich auch auf den Betrieb an den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf aus. Vor allem Flüge nach oder aus Norden, wo das Unwetter bereits stärker wütete, mussten abgesagt werden. Dazu gehörten Glasgow, Manchester, Kopenhagen, Amsterdam und Hamburg.

+++ 15.02 Uhr +++ Zahlreiche Flüge in Hamburg gestrichen

Hamburger Flughafen streicht 20 Flüge

+++ 14.59 Uhr +++ Unwetterschäden richtig melden

Alle Infos rund um Unwetterschäden und Versicherung erhalten Sie hier.

+++ 14.13 Uhr +++ Hamburger SV verlegt Training

Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat sein Training am Donnerstag wegen des Orkantiefs „Xaver“ um zwei Stunden vorgezogen. Ursprünglich sollte erst um 16.00 Uhr geübt werden.

+++ 14.12 Uhr +++ Aktuelle Bilder von "Xaver"

+++ 14.07 Uhr +++ "Land unter" auf nordfrisischen Halligen

Der Orkan „Xaver“ setzt die nordfriesischen Halligen unter Wasser. Die Nordsee überspülte auf der größten Hallig Langeneß zunächst die Nordwestspitze um das Hotel Anker's Hörn. Auch die benachbarte Hallig Hooge melde teils „Land unter“, sagte Erco Jacobsen, Leiter des Touristikbüros Hooge.

 +++ 13.51 Uhr +++ "Xaver" nimmt an Stärke zu

Orkantief „Xaver“ nimmt an Stärke zu: Um 13.00 Uhr fegten Sturmböen der Windstärke 11 mit 115 Stundenkilometern über Helgoland hinweg, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte. Eine Stunde zuvor waren Spitzenwerte von 104 Stundenkilometern auf der Hochseeinsel gemessen worden. In List auf Sylt und am Leuchtturm Kiel wurden 112 Stundenkilometer erreicht. Auch in anderen Landesteilen wurde der Wind stärker: In Schleswig und auf der Ostseeinsel Fehmarn wurden schwere Sturmböen mit bis zu Tempo 94 gemessen. Bis zum Abend sollten Werte von bis zu 160 Stundenkilometern erreicht werden.

+++ 13.16 Uhr +++ Katastrophenflut wie vor 800 Jahren

Das Orkantief „Xaver“ hat für Sturmflutwarnungen an der deutschen Nordseeküste gesorgt. Die höchsten Wasserstände werden am Freitag erwartet. Auch wenn das Ausmaß des Hochwassers noch nicht feststeht, wird wegen des Datums 6. Dezember bereits von einer „zweiten Nikolausflut“ gesprochen - in Erinnerung an eine Katastrophe vor mehr als 800 Jahren. Die historische Nikolausflut überschwemmte am 6. Dezember 1196 weite Gebiete von Nord-Holland bis Ostfriesland. Alte Chroniken berichten von großen Verlusten an Menschenleben und Vieh - ohne allerdings Zahlen zu nennen. Die Flut riss damals große Wiesen- und Moorflächen fort und machten sie zu Wattenmeer.

 +++ 12.59 Uhr +++ Zugverkehr in Dänemark wird eingestellt

Wegen des Orkantiefs „Xaver“ wird der Zugverkehr in ganz Dänemark ab dem frühen Nachmittag schrittweise eingestellt. Weil der Sturm zuerst auf die Westküste treffen soll, fahren zunächst nur in Jütland keine Züge mehr. Später geht auch in den übrigen Teilen des Landes nichts mehr. Viele Brücken in Dänemark waren am Vormittag schon für Autos gesperrt. Nach Bornholm sollten keine Fähren mehr ablegen. Auch in Schweden stellten Fährunternehmen den Betrieb ein. Dort sollten am Donnerstag 20 Bahnstrecken wegen des Orkans nicht mehr befahren werden. „Xaver“ heißt in Schweden „Sven“, die Dänen haben den Sturm „Bodil“ getauft.

+++ 12.57 Uhr +++ Hotline für Versicherungsfragen

Orkan „Xaver“ hält weite Teile Norddeutschlands in Atem. Der Versicherungsverband GDV hat aus diesem Grund eine kostenlose Hotline geschaltet. Experten des Verbandes beantworten unter der Nummer 0800/33 99 399 alle Fragen zum Thema Versicherungsschutz - etwa bei Schäden am Haus oder Auto.

+++ 12.47 Uhr +++ Flugausfälle in Hamburg

Orkan „Xaver“ sorgt im Flugverkehr in Hamburg für massive Störungen. Von Donnerstagmittag an wurde der Großteil der Landungen und Abflüge gestrichen, wie eine Sprecherin sagte. Betroffen waren zunächst rund 100 Verbindungen, unter anderem nach München, Mailand und Stockholm. Flughafenmitarbeiter schoben geparkte Kleinflieger zur Sicherheit in Hallen und befestigten lose Container. „Wir sichern hier alles ab“, sagte eine Sprecherin. Die Zahl der gestrichenen Flüge nehme minütlich zu. Auch für den Freitag gebe es erste Absagen.

Passagiere wurden gebeten, sich regelmäßig über die Wettersituation zu informieren und die Fluggesellschaften zu kontaktieren.

+++ 12.32 Uhr +++ Orkan fordert erstes Todesopfer 

Der Orkan „Xaver“ hat in Schottland ein erstes Menschenleben gekostet. Ein Lastwagenfahrer starb am Donnerstag laut Polizei, nachdem ein Windstoß sein Fahrzeug erfasst hatte und umkippte. Vier Menschen wurden leicht verletzt, als der Lastwagen auf Autos stürzte. Die Polizei warnte Autofahrer: Es könne zu weiteren Zwischenfällen kommen, wenn Bäume umstürzen oder Straßen überschwemmt werden. Der Orkan „Xaver“ hatte Schottland Stromausfälle und Chaos im morgendlichen Berufsverkehr gebracht. Nach heftigem Wind und Regenfällen waren rund 100 000 Haushalte ohne Strom. Der schottische Zugverkehr wurde vorübergehend eingestellt.

+++ 12.09 Uhr +++ Windkraftanlagen halten Orkan stand

Das Orkantief „Xaver“ ist für Deutschlands Windkraftanlagen kein Problem: Wenn der Sturm zu stark wird, drehen sie sich automatisch aus dem Wind. Sowohl die Rotorblätter als auch die Gondel auf dem Dach einer Anlage sind beweglich. Die Schwelle liegt bei 25 Metern Windgeschwindigkeit pro Sekunde - das entspricht etwa Windstärke 9 bis 10. „Da diese Stärke bei „Xaver“ voraussichtlich überschritten wird, landen wir im Norden am Ende praktisch bei Stromproduktion Null“, sagte ein Sprecher des Bundesverbandes Windenergie.

Die über 100 Meter hohen Masten selbst seien natürlich auch auf den Winddruck eines Orkans ausgelegt und vielfach getestet. „Da wackelt nichts. Das ist ja auch nicht der erste Orkan, der auf die Nordseeküste prallt“, sagte der Sprecher. In Deutschland gibt es 23 401 Windkraftanlagen mit einer Leistung von maximal 32,4 Gigawatt (Stand 30. Juni 2013). Allein rund 10 000 Anlagen stehen in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen.

+++ 11.55 Uhr +++ Zugverkehr in Norddeutschland gestört

Sturm „Xaver“ hat den Bahnverkehr im Norden Deutschlands ausgebremst. Auf mehreren Strecken in Schleswig-Holstein wurde die Geschwindigkeit von Dieseltriebwagen gedrosselt, wie die Bahn am Donnerstagvormittag mitteilte. Die Züge sollten so im Fall von umgestürzten Bäumen auf den Gleisen noch problemlos bremsen können, erklärte eine Sprecherin. Betroffen waren unter anderem die Verbindungen zwischen Kiel und Flensburg und zwischen Husum und St. Peter Ording. Der „Sylt Shuttle“ der Bahn stellte um 10.30 Uhr den Betrieb vollständig ein. Auch Züge zwischen Kiel und Eckernförde fielen komplett aus. Abhängig von der Wetterlage wurden weitere Einschränkungen erwartet.

+++ 11.41 Uhr +++ "Xaver" erreicht Deutschland

Die ersten Ausläufer des Orkantiefs „Xaver“ haben am Donnerstagvormittag Norddeutschland erreicht. Auf Sylt und an der Westküste Schleswig-Holsteins seien bereits Böen mit Windstärke zehn gemessen worden, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Bei schweren Stürmen der Stärke zehn mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern können Bäume brechen und größere Schäden an Häusern entstehen. Bis zum Abend sollten über Norddeutschland extreme Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern hinwegziehen. Die volle Wucht des Orkantiefs sollte im Laufe des Nachmittags auf die Nordseeküste treffen.

dpa

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