Scholz-Ankündigung wird Wort des Jahres 2022
Für Anhänger der deutschen Sprache ist es ein Highlight: In Hessen wurde das Wort des Jahres gekürt. Es ist ein Begriff, der in den vergangenen Monaten die Schlagzeilen beherrschte.
Wiesbaden - „Zeitenwende“ ist das deutsche Wort des Jahres 2022. Am Freitag (9. Dezember) hat die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) das Ergebnis der internen Abstimmung veröffentlicht und diesen Begriff zum wichtigsten Wort gewählt.
Die Vorgehensweise: Eine Jury wählt unter mehreren Tausend Belegen aus Medien sowie Einsendungen zehn Wörter aus. Auf den weiteren Rängen im Jahr 2022 landeten die Bezeichnungen „Krieg um Frieden“ sowie „Gaspreisbremse“.
Gesellschaft für deutsche Sprache bestimmt „Zeitenwende“ zum Wort des Jahres 2022
Wie die Sprachwissenschaftler erläuterten, würden sich in dem Begriff „Zeitenwende“ sowohl die Geschehnisse in der Ukraine, dazu die Klimadebatte als auch die Energiekrise widerspiegeln. Bei der Wahl zum „Wort des Jahres“ sei nicht entscheidend, wie häufig ein Begriff in der öffentlichen Debatte vorgekommen war, sondern dessen „Bedeutsamkeit und Popularität“, führt die Gesellschaft für deutsche Sprache aus.
„Zeitenwende“ wurde kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs prominent von Bundeskanzler Olaf Scholz benutzt, der des Weiteren von einem Übergang in eine „neue Ära“ sprach. Ursprünglich hätte das „keineswegs neue Wort speziell für den Beginn der christlichen Zeitrechnung“ gestanden, führte die größtenteils staatlich finanzierte GfdS zudem aus.

Vor einigen Wochen wurde bereits das deutsche Jugendwort des Jahres gewählt. Es wurde ein Begriff, der in der Praxis auch anzüglich verwendet wird.
Wort des Jahres in Deutschland: Mit „aufmüpfig“ begann die Auszeichnung
In der Regel wird ein Wort ausgewählt, das in dem entsprechenden Jahr besonders häufig in den Schlagzeilen vorkommt und damit eine hohe Bedeutung aus politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Sicht hat. Im vergangenen Jahr 2021 wurde der Begriff „Wellenbrecher“ zum Wort des Jahres gekürt. Es handelt sich dabei um die Maßnahmen, welche die Corona-Welle brechen sollten.
Erstmals abgestimmt über das „Wort des Jahres“ in Deutschland wurde im Jahr 1971 („aufmüpfig“), seit 1977 findet die Wahl mit anschließender Bekanntgabe jährlich statt. (PF)