Bankenbeben setzt sich fort - Aktien der Credit Suisse brechen erneut ein

Am Finanzmarkt gehen die Turbulenzen der vergangenen Tage weiter. Die Aktie der Schweizer Großbank Credit Suisse brach zum Wochenschluss erneut ein.
New York/Frankfurt - Die Börsen leiden zum Wochenschluss erneut unter Banken-Turbulenzen. Trotz eines milliardenschweren Stützungspakets steht die angeschlagene Schweizer Großbank Credit Suisse an der Börse erneut unter Druck. Auch in den USA bleibt die Situation nach einer konzertierten Hilfsaktion großer Geldhäuser für eine taumelnde Regionalbank angespannt.
Auf ein Milliarden-Stützungspaket der Schweizerischen Nationalbank für die Credit Suisse in Europa folgte am Donnerstag eine koordinierte Rettungsmaßnahme für ein weiteres strauchelndes Geldhaus in den USA. Die Regionalbank First Republic erhält angesichts von Liquiditätssorgen und heftigen Kursverlusten an der Börse eine insgesamt 30 Milliarden Dollar schwere Finanzspritze von den größten US-Geldhäusern, darunter JPMorgan Chase, Citigroup, Bank of America und Wells Fargo.
Der Schritt sei „höchst willkommen“ und demonstriere die Widerstandskraft des Bankensystems, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung von US-Finanzministerium und Notenbank Federal Reserve.
Credit Suisse: Nervöse Börse
An der Börse bleibt die Nervosität jedoch hoch: Die Aktien der Credit Suisse gingen am Freitag erneut auf Talfahrt und rutschten zeitweise wieder zweistellig bis auf 1,767 Franken ab. Die Schweizerische Nationalbank hatte dem kriselnden Finanzkonzern ein Hilfspaket in Form von Krediten von bis zu 50 Milliarden Franken (knapp 51 Mrd Euro) zur Verfügung gestellt.
Doch die Maßnahme sorgte bei Credit-Suisse-Aktionären nur vorübergehend für Beruhigung, auch wenn der Kurs noch etwas vom Rekordtief bei 1,55 Franken vom Mittwoch entfernt blieb. Derweil ging es für die First Republic Bank im vorbörslichen US-Handel um 20 Prozent nach unten.
US-Regierung ist um Entspannung bemüht
Seit Tagen bemüht sich die US-Regierung, die Lage zu entspannen. Nach dem Zusammenbruch des Start-up-Finanzierers Silicon Valley Bank - dem größten Kollaps eines US-Geldhauses seit der Finanzkrise 2008 - hatte die US-Regierung am Wochenende mit einer weitreichenden Einlagengarantie versucht, die Nerven von Bankkunden im Land zu beruhigen.
Am Donnerstag betonte Finanzministerin Janet Yellen bei einer Kongressanhörung in Washington erneut, dass das Bankensystem stabil und sicher bleibe und kein Grund zur Sorge um Einlagen bestehe. „Die Regierung hat entschiedene und energische Maßnahmen ergriffen“, sagte Yellen. (dpa/df)